Die Mauerholz – Leut

Wer hofft, als Erklärung für die Herkunft der Mauerholz-Leut ein ordentliches Märchen aufgetischt zu bekommen, muss enttäuscht werden. Weder eine spannende Sage noch eine alte Erzählung verbergen sich hinter den beiden Figuren der Narrenzunft Rohrdorf, die erstmals an der Fasnet 1998 der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
 Doch ganz aus der Luft gegriffen sind die Mauerholz-Leut nicht.
Wer sich in Rohrdorfs Wäldern gut auskennt, weiß, dass es unweit vom im Volksmund genannten „Waldhäusle“ ein Gewann mit dem Namen „Mauerholz“ gibt. Der Volksmund hatte es zumindest so getauft. Denn in offiziellen Büchern und Karten ist die Fläche als „Auerholz“ ausgewiesen.

Warum die Rohrdorfer vor den Namen ein „M“ setzten, ist nicht bekannt. Nur soviel: Wenn früher Kinder nich brav waren, drohten die Eltern: „Wenn du et brav bischt, dann kommts Mauerholz-Weible und holt di!“Die Gestalt wurde in Rohrdorf zwar nie gesichtet, doch soll die Drohung der Erzählungen nach bei den Kindern gefruchtet haben. Von einem Mann war allerdings nie die Rede.

Der Mauerholz-Mann ist, wenn man so will, eine Erfindung der Rohrdorfer Eierknacker. Mit der Schaffung der männlichen Figur sollte verhindert werden, daß in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, bei dieser Gruppe handle es sich um eine Hexengruppe.
Beim Umzug verteilen die Mauerholz-Leut Tannenzapfen und Süssigkeiten.